Innovationen
09.11.2021

„Wir gehen von jährlich 1.000 neuen E-Bussen aus“

Der Hochlauf der Elektromobilität auf der Straße nimmt weiter Fahrt auf. Der Bund hat seit September grünes Licht von der EU für ein ­Förderprogramm im Umfang von 1,25 Milliarden Euro. Um politische Rahmenbedingungen geht es unter anderem auf der ­VDV-E-Buskonferenz und der „ElekBu“, die am 2. und 3. März 2022 in Berlin wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden sollen.


Es war ein wichtiges Signal für die Verkehrsunternehmen und ihre Zulieferer: Im September hat die EU das von der Branche lang erwartete grüne Licht für die E-Bus-Förderung des Bundes gegeben. Bis 2024 kann der weitere Aufbau von E-Bus-Flotten und der für sie benötigten Infrastrukturen mit insgesamt 1,25 Milliarden Euro gefördert werden. Für Werner Overkamp, VDV-Vizepräsident für den Bereich Bus, waren das „gute Nachrichten“. Schließlich sollen die Mittel helfen, um in die Anschaffung von E-Bussen sowie in den Umbau von Betriebshöfen und Werkstätten zu investieren. „Wir gehen davon aus, dass jährlich bis zu 1.000 neue E-Busse hinzukommen können“, erläutert Werner Overkamp die Dynamik. Für weitere 1.400 Busse haben die Unternehmen bereits Förderanträge gestellt.

Um Themen wie Antriebskonzepte sowie politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die Energieversorgung und das Lademanagement geht es auch auf der 13. VDV-Elektrobuskonferenz und Fachmesse ElekBu. Nachdem Deutschlands größte E-Buskonferenz und die begleitende Messe in diesem Jahr pandemiebedingt digital stattfanden („VDV Das Magazin“ berichtete), planen die Veranstalter für den 2. und 3. März 2022 wieder eine Präsenzveranstaltung im „Estrel Berlin“. Anmeldeschluss ist der 1. Februar 2022.

Die Ziele beim Klimaschutz, bei der Luftreinhaltung und bei der menschenfreundlichen Umgestaltung unserer Städte und Gemeinden werden nur mit einer Mobilitätswende mit mehr Bus und Bahn gelingen.

Werner Overkamp, VDV-Vizepräsident

Während auf der Konferenz die Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis in den Unternehmen, die Gestaltung der Depots sowie Innovationen und technische Entwicklungen zu den Themenschwerpunkten zählen, geht es auf der Fachmesse um den aktuellen Stand der Komponenten etwa bei der Ladeinfrastruktur sowie die Systeme und Fahrzeuge. Zudem stellen Dienstleister ihre Beratungsangebote und Software für Betriebshof- und Lademanagement vor.

Die jährlich zu erwartenden 1.000 neuen Fahrzeuge verdeutlichen, mit welchem Tempo die Elektromobilität im ÖPNV auf der Straße hochläuft. Zum Vergleich: Ende August war eine ähnlich hohe Zahl an E-Bussen auf deutschen Straßen unterwegs – insgesamt 1.068. Die meisten von ihnen mit batterieelektrischem Antrieb. 53 fahren mit Brennstoffzelle, drei als Wasserstoff-Plug-in-Hybride. Gleichzeitig sind insgesamt 3.080 Hybride zugelassen. Hinzu kommen Oberleitungsbusse.

„Die Ziele beim Klimaschutz, bei der Luftreinhaltung und bei der menschenfreundlichen Umgestaltung unserer Städte und Gemeinden werden nur mit einer Mobilitätswende mit mehr Bus und Bahn gelingen“, betont VDV-Vizepräsident Werner Overkamp. Dafür bauen die Verkehrsunternehmen ihre Betriebshöfe um, stellen Fachpersonal ein und bestellen neue Busse mit alternativen Antrieben. Aktuell betragen die Mehrkosten pro E-Bus im Vergleich zu einem konventionellen Fahrzeug rund 300.000 Euro. Diese Mehrkosten fördert der Bund zu 80 Prozent.

Weitere Infos unter: www.ebuskonferenz.de

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