Technologieträger: Fernverkehr als Vorreiter für besseren Empfang
Bereits 2018 startete die Deutsche Bahn AG eine Initiative zur Verbesserung der Empfangsqualität im Fernverkehr. In enger Zusammenarbeit mit Mobilfunkanbietern wurde das Netz entlang der Hauptstrecken erweitert, und zahlreiche Fernverkehrszüge erhielten Signalverstärker (Repeater), die Signale in den Innenraum leiten. Ergänzend dazu wurden moderne Lösungen wie mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben eingeführt: Mithilfe eines präzisen Laserverfahrens wird eine wärmeisolierte Metallschicht in einem feinen Raster bearbeitet, das exakt auf die Mobilfunkfrequenzen abgestimmt ist. So bleiben Wärmeisolation und Mobilfunkdurchlässigkeit gleichermaßen erhalten. Mittlerweile sind alle ICE- und die meisten IC-Züge mit dieser Technik ausgestattet.
Ein stabiler Mobilfunkempfang ist längst keine Nebensache mehr: Geschäftsreisende, eine zentrale Zielgruppe der Deutschen Bahn, setzen hochwertige Telefonie- und Datenübertragung während der Fahrt voraus. Die Bahn setzt auf diese Erwartungen, um ihre Geschäftskundinnen und -kunden stärker an sich zu binden.
Auch der Nahverkehr konnte bereits vom Ausbau des Mobilfunknetzes entlang der Bahnstrecken profitieren: In zahlreichen Regionalzügen wurden Repeater installiert, das Laserverfahren war bislang jedoch nur testweise im Einsatz.
Bilder: Die Verbesserung des Mobilfunkempfangs, die im Fernverkehr ihren Anfang nahm, hält nun auch Einzug in den Nahverkehr: Laserbehandelte Fensterscheiben ermöglichen endlich störungsfreie Verbindungen.
Bilder: Adobe Stocks
Mobilfunkdurchlässige Fenster: Hightech-Fenster mit feinem Raster
Erstmals wird ein Hochgeschwindigkeitszug der DB mit mobilfunkdurchlässigen Fenstern ausgestattet. Diese technologische Neuerung verbessert den Mobilfunkempfang im Zug deutlich und sorgt dafür, dass Reisende stabiler telefonieren und surfen können. Die Fenster des neuen ICE sind mit einer dünnen Metallschicht beschichtet, die ursprünglich dazu dient, Sonnenstrahlung fernzuhalten und für eine bessere Wärmeisolierung zu sorgen. Da diese Schicht jedoch auch Mobilfunkwellen blockiert, wird nun ein feines Raster in die Metallschicht gelasert. Dieses Verfahren ermöglicht es, Mobilfunksignale ungehindert ins Zuginnere zu leiten, ohne die Wärmeschutzfunktion der Fenster zu beeinträchtigen.
Nahverkehr profitiert: Fortschritt für Berlin und Brandenburg
Erstmals wird nun auch eine ganze Region im Nahverkehr flächendeckend mit mobilfunkoptimierten Fenstern ausgestattet. Fahrgäste in Berlin und Brandenburg profitieren künftig von einem verbesserten Mobilfunkempfang in Regionalzügen. Im Auftrag des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) und der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) stattet die Deutsche Bahn 21 Züge mit lasergestützten, mobilfunkdurchlässigen Fenstern aus. Hierbei wird eine spezielle Schicht der Scheiben so bearbeitet, dass Mobilfunksignale problemlos durchdringen.
Damit zählen Berlin und Brandenburg zu den ersten Regionen, in denen auch ältere Züge nachgerüstet werden, um den Mobilfunkempfang in Zügen zu verbessern. Seit Oktober 2023 fährt bereits ein Zug mit den optimierten Scheiben im Testbetrieb, und im DB-Regio-Werk in Berlin Nordost werden derzeit 20 weitere Züge des Typs „Talent 2“ (ET 442) mobilfunkoptimiert. Bis Mitte Dezember 2024 sollen dann alle 21 Züge einsatzbereit sein.
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Faktenblatt: Frequenzdurchlässige Fenster, Deutsche Bahn, 2024 (PDF|176,7 KB)