Gemälde von The Cycloped, einer von einem Pferd in einer Tretmühle angetriebenen Eisenbahn, das am Rainhill-Wettrennen von 1829 teilnimmt.
Skurill
9 Min
20. FEBRUAR 2025

Die vielleicht ungewöhnlichste Lokomotive der Eisenbahngeschichte

Die Existenz von Schienenfahrzeugen, die von Pferden gezogen wurden, ist allgemein bekannt. Pferdestraßenbahnen waren lange Zeit ein bewährtes Verkehrsmittel im öffentlichen Nahverkehr, und so manche Güterlore wurde von der unermüdlichen Kraft von Pferden oder sogar Ponys bewegt.

Doch ein Schienenfahrzeug mit einer darauf montierten Tretmühle – und ein Pferd darin, das diese Tretmühle antreibt? Gab es tatsächlich ein „Hippomobil“? Wir gehen der Sache auf den Grund.

Das Rennen von Rainhill

Im Jahr 1829 fand das berühmte Rennen von Rainhill statt. Die Liverpool and Manchester Railway suchte die geeignetste Lokomotive für ihren Betrieb. In der frühen Eisenbahnzeit orientierte man sich am Kanalbau und bevorzugte ebene Strecken. Steigungen sollten mit Pferden oder stationären Dampfmaschinen überwunden werden.

Für die rund 50 Kilometer lange Strecke zwischen Liverpool und Manchester waren ursprünglich 21 fest installierte Dampfmaschinen vorgesehen. Auf Betreiben von George Stephenson wurde jedoch ein Wettbewerb organisiert, um herauszufinden, ob Dampflokomotiven auch Steigungen bewältigen können. Dieser Wettbewerb, bekannt als die Rainhill Trials, lockte mit einem Preisgeld von 500 Pfund. Der Gewinner erhielt zudem die Möglichkeit, die Lokomotiven für die Strecke zu liefern. Die Rainhill Trials entwickelten sich zu einem Meilenstein in der Geschichte der Eisenbahn und bewiesen, dass Dampflokomotiven eine praktikable Lösung für den Personen- und Gütertransport über größere Entfernungen darstellen.

Die Teilnehmer

Fünf Lokomotiven traten bei diesem historischen Rennen an:

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The Novelty – eine leichte, zweiachsige Maschine von John Braithwaite und John Ericsson.

Die Sans Pareil Lokomotive, eine frühe Dampflokomotive mit einem großen, zylindrischen Kessel und zwei Wagen, die von einem Mann mit einem Zylinderhut auf einer Plattform stehen.

The Sans Pareil – eine kompaktere Version der bewährten Lokomotiven von Timothy Hackworth, die bereits bei der Stockton and Darlington Railway im Einsatz waren. Obwohl sie das Gewichtslimit überschritt, durfte sie teilnehmen. Einige ihrer Bauteile stammten aus der Maschinenfabrik von Robert Stephenson & Co.

Die Rocket Lokomotive, eine frühe Dampflokomotive mit einem hohen, zylindrischen Kessel und einem markanten Schornstein, neben einem Tenderwagen. Zwei Männer in Zylinderhüten stehen daneben.

The Rocket – die neueste Entwicklung von George und Robert Stephenson. Sie besaß zwei Achsen, von denen die vordere angetrieben wurde, einen Heizröhrenkessel mit vergrößerter Heizfläche sowie einen um die Feuerbüchse gebauten Stehkessel.

Die Perseverance Lokomotive, eine frühe Dampflokomotive mit einem hohen, zylindrischen Kessel und einem markanten Schornstein, die am Rainhill-Wettrennen von 1829 teilnahm.

The Perseverance – eine Maschine von Timothy Burstall, die nur Schrittgeschwindigkeit erreichte und daher aus dem Wettbewerb ausschied.

Eine Zeichnung der Cycloped, einer einzigartigen pferdebetriebenen Lokomotive, die an den Rainhill Trials von 1829 teilnahm. Sie zeigt ein Pferd, das in einem Tretmühlenmechanismus läuft, um die Lokomotive anzutreiben.

Und dann war da noch The Cycloped – tatsächlich das „Hippomobil“. Dieses ungewöhnliche Fahrzeug war mit einer Pferdetretmühle ausgestattet. Obwohl es die technischen Anforderungen des Wettbewerbs nicht erfüllte, durfte es aus reiner Neugier teilnehmen. Es fuhr also tatsächlich mit, konnte jedoch die geforderte Geschwindigkeit nicht erreichen, womit diese kuriose Episode schnell endete.

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Der Gewinner schreibt Eisenbahngeschichte

Den Sieg bei den Rainhill Trials errangen George und Robert Stephenson mit ihrer Rocket. Dies markierte den Beginn des Unternehmens Robert Stephenson & Co., Newcastle, das fortan Lokomotiven in die ganze Welt lieferte – darunter auch den berühmten „Adler“ für die Strecke Nürnberg–Fürth.

Quellen:

The Rainhill Railway and Heritage Society” - https://www.rainhilltrials.org/ und insbesondere https://www.rainhilltrials.org/global-impact-of-the-trials.html

Rainhill Trials” bei “Spartacus Educational Publishers Ltd.”: https://spartacus-educational.com/RArainhill.htm

Literatur: “The Rainhill Trials: The Birth of Commercial Rail”, Little, Brown & Company, 2004
ISBN-13: ‎ 978-0316724807

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