Das Rennen von Rainhill
Im Jahr 1829 fand das berühmte Rennen von Rainhill statt. Die Liverpool and Manchester Railway suchte die geeignetste Lokomotive für ihren Betrieb. In der frühen Eisenbahnzeit orientierte man sich am Kanalbau und bevorzugte ebene Strecken. Steigungen sollten mit Pferden oder stationären Dampfmaschinen überwunden werden.
Für die rund 50 Kilometer lange Strecke zwischen Liverpool und Manchester waren ursprünglich 21 fest installierte Dampfmaschinen vorgesehen. Auf Betreiben von George Stephenson wurde jedoch ein Wettbewerb organisiert, um herauszufinden, ob Dampflokomotiven auch Steigungen bewältigen können. Dieser Wettbewerb, bekannt als die Rainhill Trials, lockte mit einem Preisgeld von 500 Pfund. Der Gewinner erhielt zudem die Möglichkeit, die Lokomotiven für die Strecke zu liefern. Die Rainhill Trials entwickelten sich zu einem Meilenstein in der Geschichte der Eisenbahn und bewiesen, dass Dampflokomotiven eine praktikable Lösung für den Personen- und Gütertransport über größere Entfernungen darstellen.
Die Teilnehmer
Fünf Lokomotiven traten bei diesem historischen Rennen an:
The Novelty – eine leichte, zweiachsige Maschine von John Braithwaite und John Ericsson.
The Sans Pareil – eine kompaktere Version der bewährten Lokomotiven von Timothy Hackworth, die bereits bei der Stockton and Darlington Railway im Einsatz waren. Obwohl sie das Gewichtslimit überschritt, durfte sie teilnehmen. Einige ihrer Bauteile stammten aus der Maschinenfabrik von Robert Stephenson & Co.
The Rocket – die neueste Entwicklung von George und Robert Stephenson. Sie besaß zwei Achsen, von denen die vordere angetrieben wurde, einen Heizröhrenkessel mit vergrößerter Heizfläche sowie einen um die Feuerbüchse gebauten Stehkessel.
The Perseverance – eine Maschine von Timothy Burstall, die nur Schrittgeschwindigkeit erreichte und daher aus dem Wettbewerb ausschied.
Und dann war da noch The Cycloped – tatsächlich das „Hippomobil“. Dieses ungewöhnliche Fahrzeug war mit einer Pferdetretmühle ausgestattet. Obwohl es die technischen Anforderungen des Wettbewerbs nicht erfüllte, durfte es aus reiner Neugier teilnehmen. Es fuhr also tatsächlich mit, konnte jedoch die geforderte Geschwindigkeit nicht erreichen, womit diese kuriose Episode schnell endete.