Finanzierung
21.11.2022

Kombinierter Verkehr:

Planungssicherheit bis 2026

Der Bau und Ausbau von Umschlaganlagen im Kombinierten Verkehr (KV) wird vom Bund weiter finanziell unterstützt. Die EU hat dafür grünes Licht gegeben – ein weiterer Schritt in Richtung mehr Güterverkehr auf der Schiene. Ein seit 1998 bestehendes Erfolgsmodell wird damit fortgesetzt. „Das ist ein tatkräftiges Signal des Bundes. Denn damit erhalten wir bis Ende Dezember 2026 die so wichtige Planungs- und Investitionssicherheit im KV‑Bereich“, sagt VDV-Vizepräsident Joachim Berends. Der VDV hatte die Entscheidung fachlich eng begleitet.


Erstmals werden auch Ersatzinvestitionen berücksichtigt. Denn die ersten Anlagen, die nach dieser Richtlinie gefördert wurden, sind teilweise mehr als 20 Jahre alt. „Wir können sie jetzt auf den Stand der Technik bringen und stärken damit die Wettbewerbsfähigkeit des KV gegenüber dem durchgehenden Straßengüterverkehr“, betont Joachim Berends. Um die verkehrspolitischen Ziele zu erreichen, ist jedoch eine deutliche Aufstockung der Mittel vonnöten. Im Haushalt 2022 fördert der Bund den KV mit 63 Millionen Euro. Das dürfte angesichts der massiven zu erwartenden Ersatzinvestitionen zu wenig sein. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 standen noch 93 Millionen Euro zur Verfügung.

Bereits seit fast 25 Jahren werden in Deutschland 120 KV-Terminalstandorte mit einer Umschlagkapazität von rund acht Millionen Ladeeinheiten jährlich gefördert. Das entspricht einer verlagerten Verkehrsleistung von 38 Milliarden Tonnenkilometern oder etwa 4,5 Millionen Lkw-Fahrten pro Jahr (2019), die vermieden werden. Rund 2,8 Millionen Tonnen CO2 werden durch den KV jährlich eingespart. „Ohne KV-Förderung wäre der Anteil des Straßengüterverkehrs an der Transportleistung noch um 5,6 Prozent höher“, erläutert ­Joachim Berends.

Während der Schienengüterverkehr und die Binnenschifffahrt im Jahr 2020 teilweise deutliche Verluste verzeichneten, musste der KV nur leichte Rückgänge hinnehmen. Über den Zeitraum der vergangenen zehn Jahre legte das Transportvolumen im Kombinierten Verkehr um rund 17 Prozent zu. Während der Pandemie stellt der Kombinierte Verkehr seine Konstanz und Leistungsfähigkeit unter Beweis, indem Transportketten aufrechterhalten werden. Branchenkenner attestieren ihm ein weiterhin stabiles Wachstum.

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