„Mobileye“ ist Spezialist für Fahrassistenzsysteme und war in München mit einem Testfahrzeug unterwegs. Johann Jungwirth (Foto), Vice President Mobility-as-a-Service bei Mobileye, beantwortete Fragen von „VDV Das Magazin“.
Welche Pläne verfolgt Mobileye aktuell in Deutschland?
» Johann Jungwirth: Wir haben zum einen unser Kerngeschäft mit Fahrerassistenzsystemen in Partnerschaft mit den deutschen Automobilherstellern und zum anderen unsere Aktivitäten zu selbstfahrenden Fahrzeugen und neuen Mobilitätslösungen auf deren Basis. Deutschland hat mit dem neuen Gesetz zum autonomen Fahren eine Führungsrolle eingenommen bezüglich gesetzlicher Rahmenbedingungen. Wir haben in München eine Flotte selbstfahrender Testfahrzeuge und werden in Kürze unsere Zukunftspläne dazu preisgeben.
Welche Rolle spielt der öffentliche Verkehr bei diesen Planungen?
» Der öffentliche Nahverkehr spielt eine große Rolle und wir sind froh, dass wir mit dem VDV und dessen Mitgliedern zusammenarbeiten können. Es hat viel Spaß gemacht, den VDV-Teilnehmern in München eine Fahrt in unseren selbstfahrenden Testfahrzeugen anzubieten, um ihnen die Fähigkeit der Technologie zu demonstrieren. Wir planen, mit unseren Partnern ab 2023 selbstfahrende Shuttles auf den Markt zu bringen, um damit den Straßenpersonentransport sicherer und effizienter zu gestalten.
Wie schätzen Sie die Bedeutung des automatisierten/autonomen Fahrens für den ÖPNV allgemein ein?
» Ich bin der festen Überzeugung, dass gerade selbstfahrende Shuttles für 12 bis 16 Personen zu den idealen fahrerlosen Transportmitteln gehören, im Ride-Sharing-Betrieb auf der letzten und ersten Meile, im Busbetrieb oder als Rufshuttle auf Knopfdruck, um von A nach B zu kommen. Und zwar nicht nur im Stadtgebiet, sondern auch im ländlichen Raum. Wichtig ist, dass diese selbstfahrenden Shuttles und später auch Busse übliche Geschwindigkeiten fahren können und nicht nur 20 bis 30 km/h, dies ist mit unserem Mobileye-Drive-Selbstfahrsystem sicher möglich.