Mit zwei kürzlich erschienenen Positionspapieren liefert der VDV weitere Informationen zum Thema alternative Kraftstoffe. Die Unterlagen sollen dabei helfen, über Investitionen in die Infrastruktur und in Fahrzeuge zu entscheiden. Zudem wird der Handlungsbedarf dargelegt, der für Bund und Länder bei der Klima- und Verkehrspolitik besteht.
Der VDV geht davon aus, dass alternative Kraftstoffe bis mindestens 2030 spürbar knapp sind und dass die Energiekosten im öffentlichen Verkehr durch die Transformation grundsätzlich steigen. Hinzu kommen Kosten für die Lade- und Tankinfrastruktur. „Daraus folgt, dass die Unternehmen noch stärker Wert auf den Wirkungsgrad der eingesetzten Technik legen werden, da diese eine große Rolle bei den Betriebskosten spielt“, erläutert VDV-Vizepräsident Veit Salzmann: „Die meist klimafreundlichen alternativen Kraftstoffe unterscheiden sich beim Wirkungsgrad deutlich: Die Bandbreite reicht von 77 Prozent beim Fahrleitungsbetrieb über 66 Prozent beim Batterieantrieb bis hin zur Brennstoffzelle mit 22 Prozent. Bei E-Fuels sind es noch 14 Prozent.“ Bei den Bussen geht die Entwicklung Richtung Elektromobilität. Aber es gibt Fälle, bei denen andere klimaneutrale Kraftstoffe verwendet werden können – wie die aus biogenen Abfallstoffen. Wo Elektromobilität nicht zum Einsatz kommen kann, könnte auch HVO – hydriertes Pflanzenöl – als klimafreundliche Alternative genutzt werden.
„Dabei muss es unzweifelhaft um CO2-Einsparungen gehen – das sogenannte ,used cooking oil‘ lehnen wir als Klimaschwindel ab – und setzen auf HVO in Reinform“, betont VDVVizepräsident Werner Overkamp. HVO kann im kleinen Maßstab verwendet werden, doch der VDV sieht weitere Möglichkeiten, wie Werner Overkamp erläutert: „Die Bundesregierung hat sich bereits unsere Forderung zu eigen gemacht, dass HVO für den flächendeckenden Buseinsatz zugelassen wird, wir bitten deshalb, bei der Aufnahme in die Verordnung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes keine Zeit zu verlieren.“