Das Deutschland-Ticket kommt auf Android-­Smartphones nun auch in die digitale Geldbörse „Wallet“ von Google. Zusammen mit dem Softwarekonzern haben der VDV eTicket Service und das Paderborner Verkehrsunternehmen Padersprinter eine entsprechende Lösung realisiert. Profitieren können vor allem kleinere und mittlere Verkehrsunternehmen, für die sich eine eigene App nicht lohnt. Die Projektpartner haben dafür die vom VDV eTicket Service entwickelte Motics-Technologie in die „Google Wallet“ integriert.

Um ihre Tickets digital verkaufen zu können, nutzen Verkehrsunternehmen ohne eigene App bevorzugt Webshops. Für ihre Fahrgäste stellt sich jedoch die Frage, wie sie das digitale Ticket aus dem Webshop sicher im Smartphone ablegen können. „Motics“ kann kopiergeschützte Tickets erstellen und speichern. Der Name steht für Mobile ticketing crypto service – ein Kopierschutz, mit dem hochpreisige Tickets auf dem Smartphone abgesichert und einfacher kontrollierbar gemacht werden können („VDV Das Magazin“ berichtete). Hintergrund ist, dass mit der Einführung des D-Tickets nicht nur eine Digitalisierungswelle durch den deutschen ÖPNV-Vertrieb ging, sondern seitdem auch Betrugsversuche und Angriffe auf die Fahrgeldeinnahmen zunehmen. „Motics kann Teile dieser Angriffe verhindern“, sagt Daniel Ackers, Pressesprecher des VDV eTicket Service, „aber die Implementierung in bestehenden Apps und Vertriebssystemen der Verkehrsunternehmen benötigt zeitliche und finanzielle Ressourcen.“

Seit August steht die neue Lösung allen deutschen Verkehrsunternehmen zur Verfügung. Für sie eröffnen sich dadurch zwei neue Vertriebswege. Zum einen erlaubt „Web2Wallet“ den Verkauf des gesamten Tarifsortiments aus dem Webshop und das sichere Speichern auf dem Smartphone – auch ohne eigene App. Eine weitere Option ist der direkte Kauf aus der Routenführung in „Google Maps“ und das sichere Speichern in der Wallet. Hierzu können vor allem Gelegenheitskunden ihr Google-Konto nutzen, ohne sich extra registrieren zu müssen.