Die nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung ist auf dem Weg: Sie soll unter anderem zu einer Absenkung der CO2-Emissionen im Verkehr beitragen. Dabei setzt die Strategie vor allem auf Wasserstoff, der auf Basis erneuerbarer Energien CO2-frei hergestellt wird. Der VDV begrüßt den Ansatz, eine technologieoffene Politik zu verfolgen, und sieht erhebliches Potenzial beim verstärkten Einsatz neuer Energieträger. Antriebe, die auf Wasserstoff basieren, weisen höhere Reichweiten auf und sind unabhängiger von knappen Ressourcen. „Wir brauchen für die Antriebswende einen Mix aus verschiedenen umweltfreundlichen und emissionsarmen Technologien“, erläutert Werner Overkamp, VDV-Vizepräsident für den Bereich Bus: „Denn der tatsächliche Einsatz vor Ort hängt von der Region, der Flottengröße und dem Bedienbereich ab.“ Neben dem Bus gibt es auch im Eisenbahnverkehr geeignete Einsatzmöglichkeiten – vor allem auf nichtelektrifizierten Strecken.
Derzeit steht die Branche vor allem vor der Herausforderung, dass die Zahl der Hersteller von wasserstoffbetriebenen Bussen sehr gering ist und viele Systemkomponenten nicht ausgereift sind. Ferner sind Linienbusse mit alternativen Antrieben in der Beschaffung nach wie vor vergleichsweise teuer.
Zur Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie werden sieben Milliarden Euro für den Markthochlauf von Wasserstofftechnologien in Deutschland sowie zwei Milliarden Euro für internationale Partnerschaften bereitgestellt. Werner Overkamp: „Bei den weiteren Beratungen kommt es nun darauf an, dass die Förderkataloge auch für Busse, Bahnen und deren Infrastrukturen geöffnet werden.“
Nur mit dem flächendeckenden Einsatz des europäischen Zugbeeinflussungssystems ETCS (Foto) kann die Eisenbahn langfristig und deutlich ihre Produktivität steigern. Das verdeutlichte Joachim Berends, VDV-Vizepräsident für den Bereich Schienengüterverkehr, bei der Vorstellung des neuen VDV-Positionspapiers „Modernisierung des deutschen Eisenbahnnetzes durch Digitalisierung und ETCS-Ausrüstung“. „Alle Netze müssen ausgerüstet werden, sowohl die bundeseigenen als auch die der nichtbundeseigenen Eisenbahnen“, so Berends. Der Bund sei gefordert, den Wettbewerb und die Wettbewerbsfähigkeit der Eisenbahnverkehrsunternehmen zu sichern. „Dafür muss er die Kosten für die Nachrüstung von Fahrzeugen, für die Ausrüstung von Neufahrzeugen und der Infrastruktur in einem Finanzierungsprogramm übernehmen.“ Andernfalls könnten der nötige Kapazitätsausbau im Schienengüter- und Personenverkehr und die Klimaschutzziele nicht erreicht werden.
Das VDV-Positionspapier zum Thema ETCS steht auf vdv.de/positionen bereit.
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