Der Ball ist rund und die Fahrkarte gilt 36 Stunden
Zu den Spielen der UEFA Euro 2024 im kommenden Sommer können die Fußballfans klimafreundlich in Deutschland unterwegs sein. Ein Kombiticket verbindet den Eintritt in die Stadien mit einer 36-Stunden-Fahrkarte für Busse und Bahnen. Von 6 Uhr am Spieltag bis 18 Uhr am Folgetag können am Spielort und darüber hinaus kostenlos Busse und Bahnen des Nahverkehrs genutzt werden. Dafür hat der VDV eine Partnerschaft mit dem Europäischen Fußballverband UEFA geschlossen. Ziel ist es, die Fußball-Europameisterschaft 2024 zu einem nachhaltigen sportlichen Großereignis zu machen. Der Verkehr in den Städten soll auf diese Weise entlastet und der Ausstoß von Treibhausgasen reduziert werden. „Deutschland erwartet Millionen internationaler Gäste für ein ganz besonderes Fußballfest“, sagte Philipp Lahm, Ex-Nationalspieler und Turnierdirektor: „Durch die Partnerschaft mit den deutschen Verkehrsunternehmen stellen wir sicher, dass die große Mehrheit der Zuschauerinnen und Zuschauer umweltfreundlich und sicher mit Bus und Bahn anreisen kann“, erläuterte der Kapitän der Weltmeistermannschaft von 2014 bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von UEFA und VDV im Kölner Rheinenergiestadion.
in den folgenden
Verkehrsverbünden gilt das Kombiticket
HVV - Hamburger Verkehrsverbund
VBB - Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg
MDV- Mitteldeutscher Verkehrsverbund
RMV- Rhein-Main-Verkehrsverbund
VVS - Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart
VRS - Verkehrsverbund Rhein-Sieg
MVV - Münchner Verkehrs- und Tarifverbund
VRR - Verkehrsverbund Rhein-Ruhr
In der Domstadt beispielsweise wollen die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) mit mehr Bussen und Bahnen zusätzlich auch die Anreise zu Public Viewings, kulturellen Rahmenveranstaltungen und Fan-Events erleichtern. „Wir freuen uns auf die fünf Spiele in Köln und werden mit erheblichen Zusatzverkehren und verstärktem Personaleinsatz dafür sorgen, dass die Fans bequem und umweltfreundlich nicht nur zum Stadion, sondern zu allen Veranstaltungsorten in der Stadt kommen“, betonte die KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks.
Größtenteils mit dem ÖPNV zum Stadion
Die Fußball-Euromeisterschaft findet vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 in Deutschland statt. Allein im Rheinenergiestadion werden zu jedem Spiel rund 50.000 Fans erwartet. 23 Mannschaften kommen zum Gastgeber Deutschland. Weitere Spielorte sind Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Leipzig, München und Stuttgart. Der VDV rechnet damit, dass rund 70 Prozent der Fans mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Spielorten anreisen. Wegen der Gültigkeit des 36-Stunden-Tickets über die Austragungsorte hinaus besteht zudem die Möglichkeit, in Hotels benachbarter Städte zu übernachten und erst am nächsten Tag entspannt abzureisen.
Gemeinsam mit der UEFA hat der VDV mit den zehn Verkehrsverbünden der Austragungsregionen sowie der Deutschen Bahn (DB) verhandelt. Das nachhaltige Mobilitätskonzept geht über den Nahverkehr hinaus. Wer ein Ticket für die EM 2024 ergattert, kann einen ICE-Fahrschein für 29,90 Euro in der 2. Klasse erwerben. Für die Anreise aus 32 Ländern nach Deutschland und wieder zurück gibt es die Möglichkeit, einen Interrail-Pass zum ermäßigten Preis zu erwerben. Bei der DB sind bereits Verstärkungszüge und -leistungen vorgesehen.
Umweltfreundlich anreisen mit Bus und Bahn
Der Verkehr im Umfeld von großen Sportveranstaltungen führt zu einer erheblichen Umweltbelastung. Eine Studie des Öko-Instituts, die im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMU) erstellt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass die An- und Abreise sowie die Übernachtungen der Fans insgesamt 70 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen verursachen können. Von den gesamten Emissionen durch Verkehre entfallen 64 Prozent auf den Flugverkehr und 14 Prozent auf Pkw-Fahrten.
Für die UEFA und den VDV ist die 36-Stunden-Fahrkarte ein Impuls dafür, Vorbild für weitere Sportveranstaltungen weltweit zu sein, um die Emissionen durch die Nutzung von ÖPNV zu minimieren. „Die gesamte Branche und insbesondere die Verkehrsunternehmen und Verbünde in den Ausrichterstädten der Spiele freuen sich auf die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland“, sagt VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff: „Die Kolleginnen und Kollegen bereiten sich engagiert darauf vor, die klimafreundliche öffentliche Mobilität für die zahlreichen Fans aus allen Ländern zu organisieren.“