Der VDV und die Allianz pro Schiene haben weitere Vorschläge gemacht, stillgelegte Eisenbahnstrecken zu reaktivieren. Auf der aktualisierten und erweiterten Liste stehen nun Strecken mit einer Länge von insgesamt etwa 4.000 Kilometern. „Damit könnten 291 Städte und Gemeinden mit mehr als drei Millionen Menschen wieder ans deutsche Schienennetz angebunden werden und die Attraktivität des klimafreundlichen Verkehrsträgers Bahn somit weiter steigern“, sagt Jörgen Boße, Vorsitzender des VDV-Ausschusses für Eisenbahninfrastruktur und Geschäftsführer der Usedomer Bäderbahn. „Mit der Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken können wir den jahrzehntelangen Rückzug der Schiene aus der Fläche stoppen und umdrehen“, betont Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene: „Es ist ein Erfolgsrezept für einen besseren Verkehrsmix in der Zukunft.“ In der Neuauflage der Reaktivierungsvorschläge sind 55 weitere Projekte mit einer Gesamtlänge von 963 Kilometern in ganz Deutschland hinzugekommen.
Die aktualisierte Reaktivierungsbroschüre „Auf der Agenda: Reaktivierung von Eisenbahnstrecken“ finden Sie hier zum Download:
www.bit.ly/Reaktivierung
Die aktualisierte Karte der bereits reaktivierten Strecken finden Sie hier:
www.bit.ly/Bahnstrecken
Es ist eine der größten Initiativen im Bereich Eisenbahn seit der Bahnreform vor mehr als 25 Jahren: Ende Juni haben Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Enak Ferlemann, den Masterplan Schienenverkehr vorgestellt. Fast zwei Jahre lang hatten alle für den Eisenbahnverkehr in Deutschland Verantwortlichen daran mitgewirkt – auch der VDV. Von den zahlreichen Projekten ist der Deutschlandtakt das komplexeste Vorhaben. Es geht um bessere, schnellere und zuverlässigere Verkehrsangebote für Personen und Güter. Der Masterplan Schienenverkehr zeigt auf, welche Schritte notwendig sind, um den Deutschlandtakt umzusetzen. „Er stellt dabei nicht allein auf das bestellte SPNV-Angebot und das Fernverkehrsangebot ab, sondern auch auf die Interessen des Schienengüterverkehrs und der eigenwirtschaftlichen Angebote weiterer Anbieter“, sagt VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Dies ist zu begrüßen.“
34 Eisenbahn-Unternehmen und die Aufgabenträger haben die Deutschlandtarifverbund GmbH gegründet. Ziel des gemeinsamen Unternehmens ist es, den bundesweiten Eisenbahntarif zu gestalten, die Aufteilung der Einnahmen weiterzuentwickeln sowie Kooperationen und den Vertrieb zu gestalten. Mit dem Verbund ist die Branche einem einheitlichen Tarif im Sinne der Fahrgäste einen wesentlichen Schritt nähergekommen. Der Deutschlandtarif soll 2022 eingeführt werden.