Über den Umgang mit dem neuartigen Corona-Virus sprach „VDV Das Magazin“ mit Hartmut Reinberg-Schüller. Er leitet beim VDV den Fachbereich Betrieb ÖPNV/Arbeits- und Verkehrsmedizin.
» Mit steigenden Fallzahlen wächst die Sorge, sich mit dem neuartigen Corona-Virus zu infizieren. Wie unterstützt der VDV die Verkehrsunternehmen bei der Informations- und Aufklärungsarbeit?
Hartmut Reinberg-Schüller: Wir stellen aktuelle Fakten, Hinweise und Empfehlungen zur Verfügung. Diese Informationen können bei der Kommunikation helfen, Fahrgäste und Personal sachlich und neutral zu informieren und nicht unnötig zu verunsichern.
» Welche betrieblichen Aspekte waren aus Ihrer Sicht bei der Vorbereitung auf die Pandemie besonders wichtig?
Beim Verdacht einer Infektion besteht die Gefahr einer Quarantäne der betroffenen Mitarbeiter und aller Personen im beruflichen und privaten Umfeld. Damit der Betrieb wesentlicher Schlüsselfunktionen wie etwa in Leitstellen sichergestellt wird, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort wie auch in anderen Schlüsselfunktionen ausführlich über Hygiene und Verhaltensweisen informiert worden, wie sie sich vor einer Infektion schützen können. Zudem sollen etwa zu einer Leitstelle nur Personen Zutritt haben, die dort auch wirklich für den Betrieb notwendig sind.
» Wo kann man die Empfehlungen des VDV nachlesen?
In der VDV-Mitteilung 9040, die im Mitgliederbereich unter www.vdv.de abrufbar ist, werden unter anderem betriebsinterne Vorgehens- und Verhaltensweisen zum Umgang mit Grippeviren beschrieben. Die Erfahrungen im Umgang mit der Vogel- und der Schweinegrippe sind hier eingeflossen. Diese Mitteilung stammt zwar schon aus dem Jahr 2009, die darin enthaltenen grundsätzlichen Empfehlungen sind aber in der Corona-Pandemie nach wie vor gültig.
» Wie kann sich jeder Einzelne vor einer Infektion schützen?
Was wirklich hilft, ist ausgiebiges Händewaschen. Damit werden über 99 Prozent der Krankheitskeime weggewaschen. Handdesinfektionsmittel sollten deshalb nur genutzt werden, wenn keine ausreichenden Möglichkeiten zum Händewaschen zur Verfügung stehen. Zudem sollte man Abstand zu Menschen mit und ohne Krankheitssymptomen von bis zu zwei Metern halten und in die Armbeuge niesen oder husten. Mund-Nasen-Schutz (MNS) und FFP-Masken sollten infizierten Menschen und dem medizinischen sowie pflegenden Personal vorbehalten bleiben.