Innovationen
9 Min
6. Dezember 2024

Eisenbahnindustrie:
Exportschlager mit globaler Nachfrage

In Deutschland produzierende Unternehmen liefern Straßenbahnen, Ticketing-Lösungen und Hochgeschwindigkeitszüge in alle Welt. Ganz gleich, ob direkt in Deutschland gefertigt wird oder Deutschland durch die globale Lieferkette profitiert: Die deutsche Eisenbahnindustrie ist ein wichtiger Teil des deutschen Exports und stellt weltweit gefragte Technik her.

Gleich drei aktuelle Beispiele zeigen, wie deutsche Unternehmen im Ausland erfolgreich sind: Stadler Rail liefert Straßenbahnen nach Salt Lake City, die Krauth technology GmbH rüstet eine neue Schnellbuslinie in Marokko mit Ticketing-Lösungen aus und Siemens Mobility investiert in den Bau von Hochgeschwindigkeitszügen in New York.


Stadler liefert bis zu 80 Straßenbahnen nach Salt Lake City

Am 23. Oktober 2024 hat Stadler einen bedeutenden Vertrag mit der öffentlichen Verkehrsgesellschaft Utah Transit Authority (UTA) abgeschlossen. Dieser sieht die Lieferung von bis zu 80 neuen Straßenbahnen für das TRAX-System (Strassenbahnsystem der UTA) vor, das die Region rund um Salt Lake City erschließt. Dieser Auftrag ist ein Meilenstein für Stadler, da es sich um den ersten großen Straßenbahnauftrag des Unternehmens in Nordamerika handelt und um den ersten Serienauftrag im US-Bundesstaat Utah.

Die neuen Niederflurstraßenbahnen sind nicht nur barrierefrei, sondern bieten auch eine 14 Prozent höhere Kapazität im Vergleich zur bisherigen Fahrzeugflotte. Dies ist ein entscheidender Schritt für die Modernisierung des über 25 Jahre alten TRAX-Systems, das in diesem Jahr aufgrund gestiegener Fahrgastzahlen stark ausgelastet ist.

(Quelle: stadlerrail.com)

Eine schematische Darstellung eines Bahnsteigs mit einem modernen Zug. Über dem Zug ist ein Kontrollzentrum abgebildet, das mit dem Zug über Wifi verbunden ist. Ein Bildschirm zeigt die Abfahrtszeiten an und betont die Wichtigkeit der Sicherheit der Fahrgäste.
Zwei moderne Hochgeschwindigkeitszüge der Marke Brightline auf parallelen Gleisen vor einem rosa- und orangefarbenen Himmel bei Sonnenuntergang. Die Züge sind stromlinienförmig gestaltet, mit weißer, gelber und pinker Farbgebung sowie dem Brightline-Logo auf den Seiten. Der Vordergrund zeigt die Frontpartie der Züge mit markantem Design und großen Frontscheiben. Die Szene vermittelt einen futuristischen und dynamischen Eindruck.

Links: Die neue Lösung von Stadler Rail für Salt Lake City setzt auf Vernetzung und Digitalisierung.
Bildcredit: Stadler Rail

Rechts: Die modernen Hochgeschwindigkeitszüge von SIEMENS tragen in den USA die Marke Brightline.
Bildcredit: SIEMENS Mobility 

Innovative Ticketing-Lösungen für Marokko: Krauth technology liefert Systeme für neue Schnellbuslinie in Agadir

Die Krauth technology GmbH, ein führender Anbieter innovativer Ticketing-Lösungen, hat einen bedeutenden Auftrag für eine neue Schnellbuslinie im südmarokkanischen Urlaubsort Agadir erhalten. Die Maßnahme soll den Transport von Besuchern, Touristen und Einheimischen auf höchstem Standard sicherstellen. Gemeinsam mit Partnern aus Marokko und Frankreich entwickelt und liefert Krauth technology eine speziell angepasste Lösung für das Projekt.

Im Rahmen des Projekts liefert Krauth technology 78 stationäre Fahrscheinautomaten und 60 mobile elektronische Validatoren. Mit der Umsetzung des Projekts in Agadir leistet Krauth technology einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur in Marokko.

(Quelle: zughalt.de)

Siemens Mobility baut Amerikas ersten Hochgeschwindigkeitszug: American Pioneer 220 entsteht in New York

Siemens Mobility setzt ein Zeichen in der Geschichte des US-amerikanischen Schienenverkehrs: In Horseheads, im südlichen Teil des Bundesstaates New York, entsteht ein neuer Produktionsstandort für Hochgeschwindigkeitszüge. Hier wird ab 2026 der American Pioneer 220 gefertigt, der erste echte Hochgeschwindigkeitszug, der in den USA gebaut wird. Der American Pioneer 220 wird auf der Strecke zwischen Las Vegas und Südkalifornien eingesetzt, einem zentralen Projekt von Brightline West.

Der American Pioneer 220 erfüllt die Sicherheitsstandards der Federal Railroad Administration und integriert modernste digitale Technologien, darunter das Railigent X System aus dem Siemens Xcelerator-Portfolio. Dieses sorgt für höchste Zuverlässigkeit und Effizienz. Mit einer Fahrzeit von unter zwei Stunden zwischen Las Vegas und Südkalifornien wird der Zug die Mobilität in der Region revolutionieren und als Vorreiter für den Hochgeschwindigkeitsverkehr in den USA dienen.

Das Werk in Horseheads wird fast 28.000 Quadratmeter umfassen und etwa 300 qualifizierte Arbeitsplätze schaffen. Siemens Mobility bringt dabei mehr als zwei Milliarden Kilometer Betriebserfahrung und Know-how aus über tausend Hochgeschwindigkeitszügen weltweit in das Projekt ein.

(Quelle: zughalt.de)