Im vergangenen Jahr standen laut ADAC die Autofahrenden in keinem anderen Bundesland mal wieder so häufig hintereinander aufgereiht wie in Nordrhein-Westfalen. Grund genug, dass Pendelnde scharenweise auf Busse und Bahnen umsteigen? Mitnichten. Denn auch im öffentlichen Verkehr läuft es im bevölkerungsreichsten Bundesland nicht immer flüssig. Für reichlich Gesprächsstoff dürfte also gesorgt sein auf der VDV-Jahrestagung, zu der der VDV und die Rheinbahn ins CCD Congress Center Düsseldorf einladen. International, vielseitig und offen: Dafür steht die Landeshauptstadt. Dort sowie in Meerbusch und weiten Teilen des Kreises Mettmann befördert die Rheinbahn auf ihren Stadt-, Straßenbahn- und Buslinien etwa 175 Millionen Fahrgäste jährlich.

Mehr als 850 Teilnehmende aus der Verkehrsbranche, Wirtschaft und Politik werden zur VDV-Jahrestagung erwartet. Sie dürfen gespannt sein, was die Eingeladenen aus der Politik – darunter NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und sein Verkehrsminister Oliver Krischer sowie für den Bund Verkehrsminister Volker Wissing – zur aktuellen und künftigen Situation in NRW sowie darüber hinaus zu sagen haben. Zudem ist in diesem Jahr – zwei Tage nach der Europawahl – der Redebeitrag eines EU-Vertreters geplant.

In verkehrs- und gesellschaftspolitisch aufgewühlten Zeiten geht es auf der VDV-Jahrestagung jedoch um mehr als den Zustand von Straßen, Brücken und Schienen – nämlich um die Menschen. Nach den verkehrspolitischen Reden von VDV-Präsident Ingo Wortmann sowie von Vertretern aus Bund und Ländern steht der Hauptveranstaltungstag im Zeichen des Themas „Arbeit“. Den Leitgedanken greift Zarah Bruhn auf. Die Geschäftsführerin von Social-Bee – einer Plattform, die sich darauf spezialisiert hat, Migrantinnen und Migranten in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren – widmet sich diesem Thema sowie der Förderung von Vielfalt in der Gesellschaft auch in ihrem Vortrag. Zarah Bruhn ist zudem Beauftragte für soziale Innovationen im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Anschließend diskutiert ein namhaft besetztes Podium. Die Diskussionen werden wieder von Catherine Vogel (WDR) moderiert, die auch durch den Galaabend führt.

Wie gewohnt, finden am Nachmittag die Foren zu den Bereichen Technik, ÖPNV und Eisenbahn statt. Letzteres wird Schauplatz einer Premiere: Erstmalig soll der Pilot des Rail Freight Data Hub demonstriert werden – eine vom VDV initiierte gemeinsame Datendrehscheibe für Güterbahnen, die deren Wettbewerbsfähigkeit stärken soll. Schon am Tag zuvor trifft sich das Netzwerk „Women in Mobility“, wo es auch um Barrierefreiheit geht: Viktoria Brandenburg, Geschäftsführerin bei „Die Informationsdesigner“, wird die visuelle Gestaltung von Informationen näher erläutern. Florian Christof von den Wiener Linien stellt „Iris“ vor – einen Avatar, der für Gehörlose Fahrgastinfos automatisch in Gebärdensprache dolmetscht.

Weitere Beiträge sind auf der Jahrestagung zu den Themen Sicherheitsempfinden, Wegeplanung und optimale Gestaltung von Haltestellen vorgesehen. Parallel zur Konferenz gibt es wieder eine Fachausstellung, auf der Hersteller und Dienstleister ihre Produkte und Angebote präsentieren – ein attraktiver Rahmen für Gespräche und Geschäftskontakte. In diesem Jahr werden dort verstärkt Start-ups auf sich und ihre Angebote aufmerksam machen. Abgerundet wird die VDV-Jahrestagung am Morgen des 12. Juni von drei Fachbesichtigungen.

Anmeldungen zur VDV-Jahrestagung sind über die VDV VerbandsApp möglich, die in Kürze mit KI-Funktionen aufwarten wird. Registrierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben dort Zugriff auf das Programm, zu Vortragenden und Ausstellern sowie auf weitere Infos.